Newsletter | 04.07.2023 M

Teilen! Teilen! Teilen! Tipps für zwei und vier Räder

Irgendwie ist das in vielen von uns noch drin, dieses „Wir fahr'n fahr'n fahr'n auf der Autobahn“, das „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“ oder „Und kost‘ Benzin auch 3 Mark 10“. Seien wir ehrlich, im Kopf sehen wir zu diesen Zeilen keinen Carsharing-Wagen. Das kann sich ändern!

Denn die Idee hat wirklich Potenzial, auch abseits größerer Städte. In diesem Newsletter haben wir deshalb den passenden Themenschwerpunkt für Sie. Die Vorträge unserer Veranstaltung „MOBILOTSIN-online: Teilen, Fahren, Sparen. Carsharing im ländlichen Raum“ finden Sie jetzt bequem als Aufzeichnung im Netz.

Um geteilte Fahrzeuge geht es auch bei On-Demand-Angeboten. Wir geben Hinweise zur neuen EFRE-Richtlinie, die jetzt erschienen ist.

Und dann nehmen wir Sie noch mit nach Lüneburg, dort hat das MOBILOTSIN-Alumni-Treffen stattgefunden. Uns ist wichtig, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Lehrgänge dauerhaft fachlichen Austausch zu bieten. 27 Absolventinnen und Absolventen haben einen Tag lang aktuelle Trends des Mobilitätsmanagements diskutiert.

Lüneburg ist übrigens die Heimatstadt der romantischen TV- Serie „Rote Rosen“. Worte und Bilder, die ans Herz gehen und Millionen begeistern. Vielleicht ist das auch ein Ansatz, Carsharing noch populärer zu machen. Titelvorschlag gefällig? „Wir teilen ein Auto der Liebe“. Oder: „Landärztin Dr. Blume – Lebensretterin ohne Parkplatzsorgen.“

Wir sagen Danke fürs Lesen – und wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.

Ihr MOBILOTSIN-Team

Schwerpunkt: Carsharing im ländlichen Raum

Tipps und Erfahrungen

Die Vorträge unserer Veranstaltung „MOBILOTSIN-online: Teilen, Fahren, Sparen. Carsharing im ländlichen Raum“ gibt es jetzt ganz bequem als Aufzeichnung im Netz. Vier Expertinnen und Experten schildern ihre Erfahrungen und geben Tipps zu ganz unterschiedlichen Aspekten.

„Kein Ersatz für ÖPNV“

„Carsharing ist kein Ersatz für fehlenden ÖPNV“, sagt Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing. Auch im ländlichen Raum sei das Teilen von Autos möglich, es brauche dann aber intensives Marketing und Partnerinnen und Partner, die eine gewissen Grundnutzung der Fahrzeuge garantieren. Hier geht es zum Vortrag bei YouTube.

Fahranfänger und Senioren als mögliche Nutzergruppe

„Im ländlichen Raum ist Carsharing der Ersatz des Zweitwagens“, sagt Nicklas Monte von den Stadtwerken Osnabrück. „In der Stadt ist das Angebot Konkurrenz zum privaten PKW.“ Wichtig sei in beiden Fällen, ständig für die Angebote zu werben und auch Zielgruppen wie Fahranfängerinnen und Fahranfänger oder Seniorinnen und Senioren in den Blick zu nehmen. Hier geht es zum Vortrag bei YouTube.

An der Küste gibt es auch Teil-Fahrräder

„Eigentlich haben wir alles falsch gemacht“, sagt Jasmin Weißbrodt vom Verein „Wurtenhopper“. In ihrem Vortrag erklärt sie, warum das Angebot in der Gemeinde Wurster Nordseeküste doch einen guten Start hingelegt hat – und warum der Verein Autos und Fahrräder anbietet. Hier geht es zum Vortrag bei YouTube.

Geht es auf dem Land auch elektrisch?

 „Elektro-Carsharing funktioniert auch auf dem Land“, sagt Saskia Schartow vom Landkreis Barnim. Allerdings brauche es dafür ein besonders durchdachtes Konzept und auch Fördergelder. Entscheidend sei Klarheit bei der Ladeinfrastruktur: „Wir nehmen den Leuten die Reichweiten-Angst.“ Hier geht es zum Vortrag bei Youtube.

Netzwerken für die Verkehrswende

MOBILOTSIN-Jahrestreffen in Lüneburg

Wie sieht die Mobilität von morgen aus? Diese Frage stellen sich Kommunen in ganz Niedersachsen. Wir helfen, Antworten zu finden: In Lüneburg trafen sich nun Absolventinnen und Absolventen des MOBILOTSIN-Lehrgangs Kommunales Mobilitätsmanagement zum fachlichen Austausch.

Damit die Mobilitätswende und der öffentliche Nahverkehr funktionieren, braucht es Vernetzung. Und zwar nicht nur auf der Schiene und der Straße, sondern auch in Form von geteiltem Wissen. Zum zweiten Mal hat die MOBILOTSIN zum Jahrestreffen eingeladen, diesmal nach Lüneburg. 27 Absolventinnen und Absolventen der vergangenen vier Lehrgänge Kommunales Mobilitätsmanagement waren dabei. Sie tauschten sich über praktische Erfahrungen aus und teilten ihre Ideen miteinander.

Bastian Hagmaier, Leiter des Bereichs Mobilität der Hansestadt Lüneburg, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Niedersachsen im Rathaus. „Wir sind auf die Einblicke in andere Kommunen gespannt – und auf den kritischen Blick von außen auf unsere Maßnahmen.“ Hagmaier nennt etwa den Fahrradring und den gerade begonnenen Prozess zum Schaffen eines Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplans für Lüneburg.

Wie MOBILOTSIN Mobilitätsbeauftrage vernetzt

Nicht jede Kommune ist beim Thema Mobilität personell gut aufgestellt. Oft sei in den Kommunen eine Person alleine für das Thema Mobilität zuständig, erläutert MOBILOTSIN-Leiter Stephan Börger. „Mindestens genauso wichtig wie der fachliche Input während des Lehrgangs ist es also, danach in Kontakt zu bleiben“, sagt er.

Dank der MOBILOTSIN-Plattform bleiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer digital vernetzt. Das Team postet dort regelmäßig Fachthemen und die Mobilitätsmanagerinnen und -manager aus ganz Niedersachsen helfen sich gegenseitig mit ihrem Wissen weiter. „Bei den Jahrgangstreffen tauscht sich das stetig wachsende Netzwerk auch analog aus, jedes Mal in einer anderen Stadt“, erklärt Börger. Zum Programm gehört stets, positive Beispiele für das Mobilitätsmanagement vor Ort zu besichtigen.

Ehemaliger Teilnehmer: „Die Vernetzung ist sehr wertvoll“

Diesmal fuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Rad durch Lüneburg. Unter anderem radelten sie über die frisch sanierte „Salzstraße Am Wasser“ nahe des Alten Hafens. „An den Seiten ist hier geschnittenes Pflaster gelegt, was den Komfort für die Radfahrenden nochmals erhöht“, erklärte Lennart Pusch, Mobilitätsbeauftragter der Stadt Lüneburg und Organisator der Tour.

Am Lehrgang Kommunales Mobilitätsmanagement hat er bereits selbst teilgenommen. „Ich habe dadurch tolle Impulse aus der gesamten Bandbreite des Mobilitätsmanagements bekommen“, sagt Pusch. Der Mobilitätsbeauftragte findet es hilfreich, dass das MOBILOTSIN-Team die Vernetzung auch im Nachhinein fördert: „Dies ist sehr wertvoll für die beschleunigte Umsetzung vieler kleiner und großer Ideen.“

Neue Efre-Förderung

Geld für flexible Mobilitätsangebote

Niedersachsen fördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Mitteln des Landes nachfrageorientierte und flexible Mobilitätsangebote (On-Demand-Verkehre) im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Ziel ist, in den Pendler- und Verflechtungsräumen der Städte neue und alternative Angebote im ÖPNV zu schaffen.

Die „Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen für klimaschonende und umweltfreundlichere Fahrzeuge sowie nachhaltige Mobilitätsangebote im öffentlichen Personennahverkehr (Flexible Bedienformen)“ sind jetzt im Niedersächsischen Ministerialblatt veröffentlicht. Anträge können fortlaufend bei der NBank gestellt werden. Die Förderung erfolgt nach dem Windhund-Prinzip.